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Vincent van Gogh


Mit Arles denkt man heute unweigerlich an den Maler Vincent Van Gogh. Seine Zeit in in der Stadt war seine produktivste Schaffensphase. Mehr als 300 Gemälde und Zeichnungen entstanden in 15 Monaten. Auch wenn heute hier keines seiner Werke verblieben ist, ist  Van Gogh hier allge- genwärtig.

Einige Motive, die in seinem Werk auftauchen, gibt es heute noch im Original, andere sind wieder erstanden. Auf dem Van-Gogh-Rundgang gibt es Hinweistafeln mit seinem entsprechenden Bild, aufgestellt an denjenigen Stellen, wie der Künstler das Motiv gesehen hat.  

Am Forumsplatz (Place du Forum)entstand das Bild  Nachtcafé, die Brü- cke von Trinquetaille entspricht der Treppe zur Brücke, der Kai der Rhô- ne der Sternennacht, der Platz Lamartine dem Gelben Haus in dem er wohnte, in der Rue Mireille finden wir die  alten Mühle, der Sommer- garten am Boulevard des Lices dem Stadtgarten, das Espace Van Gogh dem Garten im Hospital, die Straße entlang des Kanals von Arles nach Bouc der Brücke Van Gogh. Hier kann man sein Werke Revue passieren lassen, im „Original“.



Der  Maulwurf in der Hängematte - wir gratuliern zum Geburtstag

Er hat uns Tiger und Bär neu geschenkt, hinzu kam die Tigerente. Im Frühjahr diesen Jahres, genauer am 11.3.2016 wurde Horst Eckert 85 Jahre alt. Horst Eckert kennen wir nicht, aber Janosch lässt alle in Kinderzeiten gleiten.

Seit weit über 50 Jahre hat Janosch an seinen vielen Figuren gezeichnet und es sind unzählige Blätter und Bücher entstanden. Mit 29 Jahren erschien sein erstes Kinderbuch. Gehütet wird dieser Schatz im Kinder- buchmuseum in Troisdorf in der Burg Wissen. Nirgendwo in Europa lie- gen mehr Janosch-Originale als hier. Es sind rund 2000 Illustrationen die sich seit fast 20 Jahren als Dauerleihgabe im Bilderbuchmuseum befin- den, Eigentümer sind die Janoschfilm & Medien AG.

Hüterin des Schatzes ist Gabriele Schröder, sie kennt alle Bücher von Janosch, wie viele es genau sind weiß niemand, selbst Janosch nicht. Im Büro tummeln sich unzählige Tigerenten und in der Ecke steht der große Archivschrank in dem sich hunderte Originalzeichnungen des Künstlers befinden.

Im Museum steht auch das grüne Sofa von Tiger und Bär und rundherum Regale mit Janoschbüchern die zum Blättern einladen.

Wenn Gabriele Schröder den Archivschrank öffnet, bekommt sie  jedes Mal gute Laune. Hier liegen zwischen schützendem Seidenpapier die Originale:
"Ich betreue die Sammlung jetzt seit 1999 und bin immer noch ehr- fürchtig, wenn ich die Klassiker der eigenen Kindheit im Original an- schauen kann und weiß, das ist jetzt genau das Bild, das Janosch selbst gemalt hat … das ist einfach immer wieder schön."

Aus den Schubladen krabbeln sie alle, der kleine Tiger, sein Freund der Bär, der Quasselkasper, Hannes Strohkopp und auch die Tigerente.
Leider kann man die Bilder nicht ausstellen, da sie dann mit der Zeit durch die Lichtstrahlung verblassen.

Viele Illustrationen gibt es in verschiedenen Versionen und zwischen- durch wurde auch auf der Rückseite weitergemalt.

Das wohl bekannteste  Janosch-Bild begegnen wir in den Fächern zwei Mal.  Tiger und Bär wandern durch die Landschaft mit Angelrute und ro- tem Kochtopf auf den Rücken – und an der Leine die Tigerente. Das Mo- tiv war der Titel seines größten Erfolgs "Oh wie schön ist Panama". Der Bestseller wurde allein in Deutschland eine Million Mal verkauft. Für das Buch soll Janosch sogar einen Orden vom Staat Panama bekommen ha- ben.

Er ist sich bis heute in seiner Arbeit treu geblieben, in seiner schnodd- rigen, direkten und trotzdem amüsanten Art. Er meidet möglichst jeden Rummel um sich. Jedoch taucht er oft unverhofft auf und erzählt: Da erfährt man, dass er seine berühmteste Erfindung, die Tigerente, ei- gentlich gar nicht mehr mag. Sie sei mittlerweile viel zu kommerziell, er könne kein Bild mehr ohne sie verkaufen. Viel näher steht ihm heute der Maulwurf. Er würde sich manchmal selber wie ein alter Maulwurf füh- len."

Der Maulwurf hat sich seit 1980 eingegraben, zurückgezogen in seiner eigenen Welt, unter der Sonne auf Teneriffa. „... wohnt dort mit seiner Frau in getrennten Häusern, liegt den ganzen Tag in einer Hängematte und lässt sich bedienen.“ Das glauben wir nicht, er hat geflunkert! Auch in seiner Figurenwelt gibt es immer mal wieder Lügner, dafür bekannt ist zum Beispiel Lari Fari Mogelzahn. Wer von wem sich das Flunkern abgeguckt hat, man weiß es nicht.

Themen seiner Geschichten sind oft die Dinge die er in seiner Kindheit erfahren hat, wichtig sind da Freundschaft, Familie und Treue. Aber auch Lösungen zu beängstigenden Situationen seine Figuren, die unter Gewalt, Armut und Einsamkeit leiden werden behandelt. Geboten wer- den Träume in eigene Fantasiewelten, sie fliegen einfach los oder lassen sich von unsichtbaren Freunden helfen.

An seinem 85. Geburtstag, hatte  Janosch wohl, wie an allen anderen Tagen in seiner Hängematte gelegen und sich von seiner Frau bedienen lassen. Vielleicht stand der rote Kochtopf auf dem Herd und sie kochte ihm eine Bachforelle in Mandelkernsoße mit Petersilienkartoffeln, das Lieblingsessen von Tiger und Bär.


(Quelle: Bericht von Mona Ameziane, WDR, über den Geburtstag von Janosch)


Im Reich der Farbtöpfe
Michael Rausch gibt Janosch Farbe

Eigentlich ist es ein sehr alter Beruf, das Drucken von Kupferplatten. Vie- le Jahrhunderte wurden mit der Technik Bilder reproduziert. Im 18. und 19. Jahrhundert hatte man die Techniken dazu unendlich ausgefeilt und es entstanden herrliche Drucke von Gemälden, Portraits und Landschaf- ten. Auch Künstler fan- den mit der Technik des Kupfertiefdruckes eine Umsetzungsmöglichkeit ihrer Werke. Spontan mit der Nadel in die Platte gearbeitet, findet sich die direkte Handschrift wieder. Illustrationen und auch Ergänzungen zum malerischen Werk entstanden, hier wären Eberhardt Schlotter und auch Friedrich Meckseper als Beispiele zu nennen.

Die Bilddruckerei mit den alten schweren Pressen ist inzwischen von der digitalen Bilderflut eingeholt worden. So dauerte es nur wenige Jahre, bis sich Künstler immer weniger mit den alten Drucktechniken be- schäftigten. Auch für Galerien und Kunsthändler wurde das Metier schwieriger, Kunden von der Qualität der Blätter zu überzeugen.

ATELIER RAUSCH
In Windesheim finden wir eines der letzten wenigen Druckateliers für Kupferdruck. Michael Rausch druckt seit 1981 Radierungen; für sich, für Künstler und Verlage. Die Räume eines alten Weingutes in Windesheim beherbergen seit 1993 die Kupferdruckpressen.
Hier entstehen Farbdrucke, meist von verschiedene Platten, deren un- terschiedlicher Farbauftrag, später übereinander auf schwerem Bütten-papier gedruckt, eine farbige Darstellung ergeben.

Zarte Flächen und Farbtiefen können so dargestellt werden. Mit den Techniken der Aquatinta sind sogar Aquarellartige Effekte mit den Farb- platten darstellbar.

Mit all diesen Techniken arbeitet Michael Rausch. Er beherrscht sie vir- tuos bis ins Detail. Er weiß genau, wie Kolofonium oder der Syrische As- phalt aufgetragen und eingebrannt wird.


DER DRUCK
Die darzustellenden Partien werden in eine Kupferplatte geätzt, dazu gibt es verschiedene Techniken. Linien
und Flächen in Kombination ergeben das Bild. Je tiefer
die Ätzung in die Platte eindringt,
je mehr Farbe kann dort später eingerieben werden und zeigt sich dann im Druck mehr oder weniger kräftig.


Beim Einfärben der Platten werden  diese leicht angewärmt damit
die fetthaltige Farbe elastischer wird – die Druckfarbe wird über die
gesamte Platte gerieben. Mit grober Gaze säubert man danach vorsichtig die Plattenoberfläche, so dass nur in den Vertiefungen die Farbe verbleibt.

Das Büttenpapier für den Druck wird vorher gefeuchtet, damit die Papierfasern locker und aufnahmefähig sind. Sorgsam legt man das Papier über die Druckplatte, darüber dann einen Filz, der das Papier unter hohem Druck zwischen zwei Walzen in die Platte drückt. Nach dem Vorgang wird der Kunstdruck zwischen Pappen getrocknet und gepresst.

MIT GLEICHER SICHT
Seit vielen Jahren arbeitet Michael Rausch  für  Janosch, den deutschen Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller, berühmt u. a. durch seine Tigerente und vielen anderen Gestalten. Janosch lebt auf Teneriffa, jedoch in Korrespondenz haben sie sich auf die Arbeit eingestellt. So hat Janosch die Freiheit weiter an vielen neuen Motiven zu arbeiten und Michael Rausch kümmert sich um die Umsetzung und den Druck vieler neuer Radierungen.

Druckatelier RauschHauptstraße 25 - 55452 WindesheimTel: 06707 - 7132 - Fax: 06707- 8550info@druckatelier-rausch.de




Handschriften, Inkunabeln & Drucke

Aus der Bibliothek von Stadt und Martinskirche Linz:
Handschriften, Inkunabeln und Drucke aus dem 15. bis 19. Jahrhundert.


Eine Ausstellung in der Martinskirche Linz vom 1.5.2016 bis 30.10.2016
geöffnet: Mi. bis So. 14-18 Uhr Eintritt frei!
Zur Ausstellung erscheint ein kostenloser Katalog.

Die katholische Pfarrei St. Martin in Linz besitzt einen wertvollen his- torischen Bibliotheksbestand; hierzu gehören Handschriften, Inkuna- beln, Erstdrucke und eine Vielzahl liturgischer und religionsphiloso- phischer Bücher.

An erster Stelle stehen zwei wertvolle spätgotische Pergamenthand- schriften. Zum Einen das mit kostbaren Initialmalereien ausgestattete „Linzer Missale“, im Wesentlichen eine Stiftung des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Dietrich von Moers aus dem Jahr 1434 und zum anderen das, ebenfalls aus einem Kölner Skriptorium stammende, „Linzer Anti- phonar“ (um 1400). Noch 1950 war die Linzer Pfarrei im Besitz zweier so genannter „Offiziums-Antiphonare“, von denen eines bis heute ver- schollen ist. Von historischem Interesse für die Pfarrei ist auch das „Kalendarium“ („Anniversar“) – in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhun- derts angelegt, enthält es in einem immerwährenden Kalender Einträge der jeweils amtierenden Pfarrer bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.

Als „Inkunabeln“ oder „Wiegendrucke“ (Drucke, die vor 1500 ver- öffentlicht wurden) ist die „Biblia“ zu nennen, ein sechsbändiges Werk der Exegese aus dem Jahr 1498, von dem die Pfarrei drei Bände mit sehr qualitätvollen originalen Ledereinbänden besitzt. Etwa aus gleicher Zeit stammt der Druck der „Constitutiones“ von Papst Clemens V. („Cle- mentinen“). Besonders interessant an dem Linzer Exemplar ist die umfangreiche handschriftliche Glossierung des Priesters Petrus Dinkel- bach aus dem Jahr 1510.

An Drucken aus dem 16. Jahrhundert ist die unter dem berühmten Köl- ner Drucker Eucharius Cervicornus realisierte und von dem Lektor und Kölner Humanisten Jakob Sobius herausgegebene Übersetzung der Schriften des Flavius Josephus (1524), zu erwähnen; des Weiteren eine Ausgabe der Schriften des Thomas von Aquin (1569) und die Erstausgabe des Jesuiten Robert Bellarmin (1586-1993).

Initialen aus dem Linzer Missale: Bildinitiale Hl. Martin.

Daneben besitzt die Pfar- rei gegenreformatorisch- er Schriften, sowie Evan- gelienkommentare aus dem 17. Jahrhundert. Aus dem 18. Jahrhundert zum Beispiel auch eine Aus- gabe des „Juris Canonici“ (1717). Als Besonderheit ist die Originalausgabe der ältesten Ordnung für die Feier des ewigen Ge- betes aus Trier (1860) an- zuführen.

Trotz der Einführung des verbindlichen römischen Messkanons während des Konzils zu Trient 1570 (Missale Romanum), sind auch spätere Mess- bücher einem in der jeweiligen Diözese praktizierten Eigenritus ver- pflichtet, besonders, was das Proprium de Sanctis (z. B. die Feste von lokalen Heiligen) betrifft. Viele dieser Missale zeichnen sich durch die mit Aussagekräftigen Kupferstichen qualitätvoll gestalteten Titelseiten aus: Missale Trevirense (1599-1623), – Coloniense (1626), – Cisterciense (1688), – Romanum Moguntinum (1724) und ein Missale Romanum mit eingebundenen Nachträgen (ab 1858).

Neben den liturgischen Werken spiegeln auch Bücher und Urkunden der Bruderschaften in Linz seit dem Beginn des 15. Jahrhundert den be- deutenden Archivbestand wieder.  Werden die Dokumente der St. Anna- Bruderschaft (ab 1615/18) und die von der „Allerheiligsten Drei- faltigkeit“ (ab 1681) in der Pfarrei aufbewahrt, so sind im Besitz der Stadt Linz (Stadtarchiv) diejenigen der Liebfrauenbruderschaft (ab 1403), der Bruderschaft vom hl. Sakrament (ab 1530) und die der Sebastianer-Schützenbruderschaft (ab 1422). Die Ausstellung ergänzen aus dem Besitz der Stadt die Kirchenzinsregister (ab 1420), das Bür- gerbuch (ab 1618), das Statutenbuch (ab 1392) und das Zunftbuch der Wollweber (an 1582).


Denise Steger
Veranstalter: Förderverein St.- Martin Kirche, Linz-Rhein e. V.
1. Vorsitzender: A. Peter Gillrath.
Künstlerische Leitung, © der Abb.: Dr. Denise Steger




Kultur- und Heimatverein ENGERSER CONVENT
Josef Kretzer

Barock am Rhein

Wo Steine Geschichten erzählen

20. und 21. August 2016 in Neuwied-Engers

Ich bin eine Geschichte, das kann jede Burg, jedes Schloss von sich behaupten. Doch die Frage ist die, wie bringt man Steine zum Sprechen? Viel zu oft laufen Tourismusführungen auf die- sen Objekten so ab, dass sehr wohl die Geschichte des historischen Bauwerkes ausführlich erläutert wird, doch sobald man das Anwe- sen hinter sich gebracht hat, hat man auch das meiste davon vergessen. Dabei birgt jedes Gemäuer eine Vielzahl an Episoden aus seiner jahrhundertelangen Geschichte. Episoden, spannend, dramatisch, die das Gebäude und seine früheren Bewohner oft in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Doch dies gelangt meist nicht in das Bewusst- sein der Besucher und mindert so den touristischen Wert der besuchten Stätte.

Um diesem negativen Trend entgegenzuwirken, geht man in Neuwied-Engers, mit seinem barocken Schloss, seit nunmehr schon über zehn Jahren neue Wege. Alle zwei Jahre findet dort, im August, in und um das Schloss ein großes barockes Fest statt. Zentrale Identifikationsfigur dieser Veranstaltung ist der letzte Schlossherr von Schloss Engers, der Trierer Erzbischof und Kurfürst Clemens Wenzslaus von Sachsen. Als Enkel von August dem Starken war er auch Onkel des Französischen Königs Ludwig XVI..

Man schreibt das Jahr 1794. In Frankreich tobt die Revolution, Ludwig XVI. ist ermordet, seine beiden Brüder sind nach Kob- lenz an den Hof ihres Onkels geflüchtet und mit ihnen fast der gesamte französischen Hof- adel. Diese adeligen Asylanten feierten in Koblenz und auf den Schlössern der Umgebung rauschende Feste, machten bei den hiesigen Handwerkern und in den Geschäften hohe Schul- den und bezahlten diese mit wertlosen Geldscheinen, sehr zum Leidwesen des Kurfürsten und seiner, an seinem Hof le- benden Schwester Kunigunde.

Dann wollten auch noch die beiden Brüder des ermordeten Königs, der Comté d‘ Artois, Carl Philipp und der Comté d‘ Provence, Louis Stanislas Xavier hier eine Gegenrevolution gründen.

Doch das konnte Frankreich nicht zulassen und schickte seine Truppen an den Rhein. Diese vertrieben dann den Kurfürsten und seine ‚franzö-sische Bagage‘ aus seiner Residenz.

Diese Ereignisse sind bei dem Historienfest ‚Barock am Rhein‘ in präch- tige Spielszenen gegossen, bei denen die Besucher miterleben können, was im Leben des ehemaligen Schlossherren geschah. Und das sind für die Gäste bleibende Erinnerungen an die historische Stätte Schloss Engers.

Es ist schon erhebend, mit anzusehen, wie der Kurfürst im Schlosshof einzieht, angeführt von seiner Hofkapelle, seiner Kurfürstengarde, sei- nem Gefolge und dem prächtig barock gewandeten französischen Hof- adel.

Er selbst, seine Schwester und sein Domdechant von Kerpen nehmen in einer stilechten, zeitgenössischen Kutsche die Huldigungen des Volkes entgegen. Dann spielt sich auf der Bühne am ersten Tag ein rauschendes Fest ab, mit barocken Tänzen und einer Ordensverleihung.

Doch am zweiten Tag wird es dramatisch. Die Situation auf der Bühne im Schlosshof steht ganz unter der Damoklesschwert der anrückenden Franzosen. Die Eilmeldungen, die der Kurfürst erhält, sind immer bedrohlicher, bis er sich entschließt, die Flucht anzutreten, nicht je- doch, bevor sein Archiv geräumt und seine Weine aufs Fluchtschiff gebracht wurden.

Da hören die gespannt zuschauenden Besucher schon aus der Ferne die Klänge der Marseillaise. Der Kurfürst gibt noch seiner Kurfürstengarde den Befehl, das Schloss zu verteidigen und er flüchtet nach Augsburg, wo er noch weite Ländereien besitzt.

Doch in Engers ziehen die Franzosen ein, angeführt von General Francois Severin Marceau-Desgraviers, Oberbefehlshaber der Sambre-Maasarmee. Am Schlosstor kommt es noch zu einer kriegerischen Auseinandersetzung mit der verzweifelt kämpfenden Kurfürstengarde, die jedoch den Rück- zug antreten muss und so kann denn Marceau unter den Klängen seiner Militärkapelle auf der Bühne im Schlosshof die Rechte der Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit verkünden und vor Schloss Engers den Freiheitsbaum aufstellen.

Neben diesen Spielszenen mit dem Kurfürsten finden noch an beiden Festtagen die Gerichtssitzungen mit dem Engerser Schultheißen statt. Der Veranstalter dieses Barockfestes, der Kultur- und Heimatverein ENGERSER CONVENT erinnert damit an die niedere Gerichtsbarkeit, die der Stadt seinerzeit von Kaiser Karl IV. 1357 mit den Stadtrechten ver- liehen wurde.

Besonders schaurig wird es am ersten Festabend, wenn, zur Erinnerung an die Errichtung der Pestkapelle in Eng- ers im Jahre 1662 die Pestprozession durch die Straßen schreitet. Seit dem vorgenannten Jahr wird diese Prozes- sion bis heute jedes Jahr am Namenstag des sog. Pestheiligen Sebastian abgehalten. Der Veranstalter hat jedoch diese Prozession optisch in das Jahr 1662 verlegt und folgt damit früheren Bräuchen, bei denen in Prozessionen ‚bildliche Darstellungen‘ üblich waren.

Mit diesen Inszenierungen jedoch erhält das Barockfest, bei dem an den beiden Festtagen auch im Schloss und auf dem Schlosshof, sowie in der Pfarrkirche viele hochwertige Barockkonzerte mit rheinland-pfälzischen Orchestern und Ensembles stattfinden, seine besondere Note. Die Be- sucher nehmen audiovisuell und mit bleibenden Erinnerungen die Ge- schichte des Ortes wahr. Ein Konzept, das von Jahr zu Jahr mit stei- gendem Erfolg viele Besucher und Besucherinnen in den Neuwieder Stadtteil bringt.

Dazu ist das gesamte Festgelände aufwändig barock geschmückt, die ansässige Gastronomie hat sich mit ihrer ‚Kurfürstentafel‘, mit der, auf das Fest abgestimmte Gerichte angeboten werden, positiv eingeklinkt.

Das Ganze ist eine Produktion des veranstaltenden Kultur- und Heimat-vereins ENGERSER CONVENT, in Zusammenarbeit mit der Stadtverwal- tung Neuwied, der Landesstiftung ‚Villa Musica‘, die in Schloss Engers eine Ausbildungsakademie für hochtalentierten musikalischen Nach- wuchs unterhält und dem Kultursommer Rheinland-Pfalz.

Wenn auch nicht in diesem Ausmaß, wie er in Engers perfektioniert ist, aber doch in dieser Zielrichtung, sollte unser Land mit seiner großen Burgen- und Schlösserdichte seine Tourismusstrategie anreichern. In touristischen Konzepten, wird immer wieder belegt, dass der ‚Roman- tik-Ansatz‘ bei den in- und ausländischen Gästen einen hohen Stellen- wert besitzt, dieser jedoch nur unzureichend, ausgenommen von Ein- zelfällen, bedient wird. Lassen wir die Steine sprechen, sie haben uns viel zu erzählen.
















Karin Peters

LANDSCHAFT ALS SCHAUSPIEL

 PUCK STEINBRECHER
IST EIN MEISTER DER ATMOSPHÄRE

Direkt am Zwischenahner Meer lebt und arbeitet der bekannte Land- schaftsmaler Puck Steinbrecher. Er gehört, wie er selbst mit leicht iro- nischem Unterton bekennt, zu den wenigen modernen Künstlern, die sich noch trauen, Schönes zu malen: Den zeitlosen Augenblick am Meer, die erhabene Weite des Watts,  Rapsfelder unter hohem Himmel - und sogar das unglaubliche Schauspiel eines feuerroten Sonnenuntergangs.

Authentische Natureindrücke
Musik erfüllt das Atelier. Es ist die 4. Sinfonie von Anton Bruckner. Feierlich, fast melodramatisch, schwingen die Klänge durch den Raum. Puck Steinbrecher steht vor seiner Staffelei und nimmt den Pinsel zur Hand. Mit schnellen, breiten Strichen zieht er  eine schwarze Linie quer über das weiße Blatt Karton. Zuerst immer der Horizont. Dann der Farbaufbau, linear zur Achse und in starken Kontrasten. Rot, Gelb, Weiß. Im Himmel-Wasser-Blau ein Hauch von Rosa. Noch ein spontaner Wisch in Weiß. Das Bild beginnt zu leuchten. Atmosphäre entsteht. – Das Wesen von Moor.

Steinbrechers Bilder sind mehr als nur abstrakte Landschaften. Mit wenigen Pin- selstrichen und Farben gelingt es dem Künstler, authentische Natureindrücke „spürbar“ auf den Punkt zu bringen. Wer sein Moorbild betrachtet, versinkt gerade- zu im grandiosen Schlussakkord der un- tergehenden Sonne, erlebt die Faszination einer Zwischenwelt, in der die Grenzen zwischen Wasser und Land, Leben und Tod nur noch schemenhaft zu ahnen sind. So, wie die Musik, mit der sich Steinbrecher auf seine Malerei einstimmt, sprechen seine Bilder eine Sprache, die weniger über den Kopf, als vielmehr über das Empfinden zu verstehen ist. „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, könnte man dieses Phänomen mit den Worten des Schriftstellers Saint-Excupéry umschreiben.

Es geht um Gefühle    
Schon der Ort, an dem solche Bilder entstehen, ist malerisch. Ein schmaler Fußweg führt am See entlang zum Yachthafen Eyhausen. Segelyachten schaukeln friedlich an ihren Liegeplätzen. Und in der ers- ten Reihe, direkt am Ufer, räkelt sich das  „Haus mit den vielen Däch- ern“ und der kleinen Geschäftszeile im Erdgeschoss. Hier hat sich Puck Steinbrecher sein Atelier eingerichtet. – Gleich neben der „Galerie Moderne“, die er vor fünfunddreißig Jahren von Rolf Kröger über- nommen hat.

Eigentlich sei es die Musik gewesen, die ihn zum Malen gebracht habe, erzählt der Künstler und erinnert sich an seine „Hippie-Zeit“. Beim in- tensiven Hören von Progressive-Rock-Bands wie King Crimson, oder der damals noch neuen, experimentellen Psychedelic Rockmusik habe er fasziniert festgestellt, welche Emotionen sie auszulösen im Stande ist. „Meine Güte, dachte ich, was die mit Musik machen, das möchte ich gern durch Malerei erreichen!“ Inzwischen ist diese Vision Wirklichkeit geworden. Steinbrechers Bilder sind nicht nur in ganz Deutschland gefragt, auch in den Niederlanden, in der Schweiz und in Österreich ist er mit seinem unverkennbaren Stil regelmäßig in großen Galerien ver- treten.

Meerblick, 2015, Acryl auf Leinwand, 32,5x54 cm












Raketenstart mit Spritzpistole

Lebensmittelpunkt ist  und bleibt für ihn jedoch das Ammerland. Puck, wie Günter Steinbrecher seit seiner Schulzeit genannt wird, ist in Bad Zwischenahn geboren. Der Vater arbeitete bei der Ammerländer Vie- verwertung, die Mutter als Krankenschwester. Künstlerblut in der Fami- lie? – Davon ist ihm nichts bekannt. Er hätte Lehrer werden können, hatte bereits das erste Staatsexamen in der Tasche. Kunst, Bio, Deutsch. Eine  Beamtenkarriere. Aber sollte das wirklich sein Lebensziel sein? Ein Beruf als Musiker kam nicht in Frage – „Das hat man mir mit der Blockflöte ausgetrieben.“ Also die Malerei! Gerade mal 25 Jahre alt, setzte er auf volles Risiko.   

Schon mit den ersten Bildern traf er den Nerv der Zeit. Steinbrecher fing mit der Spritzpistole an. Seine Landschaftsbilder trugen Titel wie „Stille“ oder „Ständige Sehnsucht“. Gar nicht so anders, als heute. In ihrer auf Schwarz, Weiß und Blau reduzierten Farbigkeit hatten sie eine geradezu mystische, ja, psychedelische Wirkung. „Ein Raketenstart“, wundert sich Steinbrecher immer noch, „plötzlich wollten das alle ha- ben!“ Nebenbei jobbte er in Kneipen – und eben bei Rolf Kröger in der „Galerie Moderne“. Er lernte interessante Künstler kennen, konnte Plakate entwerfen, Ausstellungen aufbauen, organisieren. Seit 1979 fährt er zweigleisig. Als Maler und als Galerist, wobei er – und das ist ihm wichtig – beide Bereiche streng voneinander trennt.

Vom Gegenständlichen zum Abstrakten

Puck Steinbrecher macht eine kurze Pause und schaut aus dem Fenster.  Die wandhohen Glasflächen vor seinem Atelier spiegeln seinen Arbeits-platz: Drinnen das Künstlerchaos, vollgepfropfte Regale, fertige Bilder, die an den Wänden lehnen, das kreative Schlachtfeld an Pinseln, Farb- töpfen, Tuben und Lappen. Draußen die Hafenszene. Und direkt vor sei- nen Augen, nur durch einen roten Klinkerweg getrennt, der weite See mit seinen Wellen und Spiegelungen, der idyllischen Uferlandschaft und der kleinen Seerosenbucht unter den Bäumen. Unzählige Male schon hat er diesen Ausschnitt auf seinen Bildern festgehalten.

Steinbrecher ist kein Maler, der mit Palette und Staffelei auf dem Rück- en durch die Lande streift. Seine Impressio- nen sammelt er – oft vom erhöhten Standpunkt einer Leiter aus – mit Auge und  Kamera, um sie dann im Atelier malerisch zu interpretieren. „Eigentlich ist es immer dasselbe“, erklärt der Ammerländer seine Arbeitsweise, „ich suche mir eine Naturerscheinung und nähere mich ihr zunächst gegenständlich. Das heißt, wo drei Bäume stehen, sieht man auch drei Bäume. Mit der  Zeit werde ich immer abstrakter, man sieht nur noch, das könnten mal drei Bäume gewesen sein. Der Pinsel wird breiter, ich werde expressiver – und aus dem Gegenständlichen wird Atmosphäre.“

Bis er, wie auf dem Moorbild, zur kompletten Abstraktion gekommen ist, entstehen auf diese Weise durchschnittlich zwanzig bis dreißig einzelne Gemälde!  Bei der hohen Produktivität des Malers fragt man sich natür- lich: Wo bleibt er damit? „Ich bin ein gut verkaufender Künstler“, so die sachliche Antwort.


Abendlicht, 2015, Acryl auf Leinwand,140x120 cm


Er will noch expressiver arbeiten

Er geht zurück zur Staffelei. Ein kritischer Blick. „Alles stimmt, aber diese rosa Stelle da ...“ Er zögert. Passt der spontane ge- setzte Farbakzent tatsächlich in die Moorlandschaft? Er wolle ex- pressiver arbeiten, mutiger in den Farben, den Pinselstrich auch mal „stehen lassen“ können. Eine Zeit- lang erschienen ihm seine Bilder zu brav. Jetzt habe er es ge- schafft, sehr viel freier und emo- tionaler zu malen.


Das Moor, das Watt, Wasser, Himmel, Küste und Uferspiegelungen, das sind seit jeher seine Themen. Nach wie vor versteht er sich als Land- schaftsmaler. Doch geht es ihm weniger um die Abbildung geo- graphischer Gegebenheiten, als vielmehr um die malerische Zusammen- fassung von Erlebnissen, die er in der Natur gehabt hat.  „So ein Son- nenuntergang über dem Wasser, da passiert ja alles mögliche,“ begeis- tert er sich. „da tauchen plötzlich ganz andere Farben auf, die grauen Wolken werden flammend rot, das Licht verändert sich, wird von Wasser und Land reflektiert, zaubert helle und dunkle Kontraste, verwandelt feste in fließende Formen ... das ist wie ein Film, der abläuft.“  

Um diese sich ständig wechselnden Naturphänomene als Gesamt-schauspiel zu erfassen und sich dabei nicht  im Detail zu verlieren, braucht der Künstler neben dem breiten Pinselstrich die schnell trock- nende Farbe Acryl. Er malt flott, aber nicht flüchtig. Auf Papier, das er für kleinere Formate verwendet, ist das kein Problem. Technisch schwieriger wird es auf Leinwand. „Die Farbe steht da anders drauf, sie braucht länger zum Trocknen“, erklärt er, „und wenn ich sehr expressiv arbeite, geht das manchmal sehr schnell, zu schnell für die Leinwand. Dann kommt es zu Farbvermischungen, die ich nicht haben will.“

Ganz lange drauf gucken

Puck Steinbrecher setzt sich auf einen Stuhl und betrachtet sein Bild aus der Entfernung. Zum Schluss bestehe seine Arbeit, wie er sagt, aus „ganz lange drauf gucken.“ Das kann Stunden dauern. Beim Malen ge- rate er manchmal in eine rauschartige Phase, in der sich einzelne Ele- mente einfach aus der emotionalen Bewegung heraus ergeben. Jetzt gilt es zu überprüfen, ob das Bild noch mit seiner ursprünglichen Idee über- einstimmt. „Man sollte in der Lage sein, das, was man sich vorstellt, umsetzen zu können. Und nicht auf Zufälle angewie-sen sein,“ ist seine Überzeugung.

Für einen Moment gibt sich Steinbrecher ganz dem großen Finale der Bruckner-Sinfonie hin. Er scheint zufrieden. Bewegt aber nicht unruhig habe ein Kritiker mal seine Werke genannt. So, wie es in den Kom- positionen von Bruckner ganz ruhige Bereiche gibt und dann wieder lebhafte, nahezu dramatische Stellen, setzt Steinbrecher bei aller Har- monie immer wieder Akzente, die einen faszinierenden Spannungsbogen aufbauen. – Und die trotz feuerroter Sonnenuntergänge auch nicht den leisesten Verdacht von seichter Postkartenromantik aufkommen lassen.


KONTAKT
Galerie Moderne - Puck Steinbrecher
Am Delf 37  - 26160 Bad Zwischenahn
Tel.: 04403 - 5429 - Fax: 04403 - 63450
www.galeriemoderne.de
kunst@galeriemoderne.de 











„KULTUR FÜR DIE SINNE“ IM ORIGINAL 20er-JAHRE
Spiegelzelt Grande

Willkommen in Crystalpalace, dem original Spiegelzelt aus
den 1920er Jahren in Altenkirchen.
In der Zeit  vom 7. bis 21. September erwartet Sie auf dem Schlossplatz ein atemberaubendes Programm.
Die einzigartige Atmosphäre versetzt Sie zurück in die 1920er Jahre.
Die Palastantiquität im Art-Déco-Stil läßt uns schwelgen unter einem
Baldachin aus feinstem Tuch.
Es finden sich unzählige geschliffene Spiegel,
verarbeitet um wertvolle warmrote Mahagonihölzer.  
Wir entdecken gemütliche Separées und in der Mitte der „Manege“
ein zu Hochglanz gebonertes Zierparkett.

In Belgien gab es um 1900 die ersten Spiegelzelte (flämisch: spiegeltent). Sie erinnern in ihrer Form an Zirkusszelte und sind ebenso Veranstaltungs- hallen. Die Konstruktion ist aus Holz und Leinwand gebaut und zerlegbar, dadurch gut transportabel. Man nennt sie auch Spiegelpalast, da sie mit Glas und Spiegeln und farbigen Aussenkulissen recht pompös erscheinen.

Anfang des 20. Jahrhunderts dienten sie meist als Tanzpaläste (dans-paleis), wurden aber auch zu anderen Treffen genutzt, wie z. B.  Wein- verkostung.

Mit einer der ersten Betreiber war der Antwerpener Oscar Horebeke, dessen Spiegelzelt man auf Jahrmärkten finden konnte. Von ihm erwarb Willem Klessens sein erstes Zelt.

Die Familie Klessens reiste seit 1935 mit dem „Kempisch danspaleis“ auf Kirmessen zwischen Lommel, Mol und Balen. Bis heute hat die Familie neun Spiegelzelte in Betrieb, davon ist neben dem Kempisch danspaleis noch der Cristal Palace (1947) aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- derts erhalten. Aus der Anfangszeit der Spiegelzelte gibt es noch einige  Exemplare. Hierzu gehören The Grand Spiegeltent, The Famous Spie- geltent (1920) sowie Le moulin rouge (1910). Die Berliner Bar jeder Ver- nunft ist in einem Spiegelzelt von 1912 untergebracht.

Heute gibt es von den Zelten auch Neubauten, die den historischen Vor- bildern in der Ausstattung folgen. Trotzdem Spiegelzelte oft nur kurze Zeit am Platz stehen, sind sie meist prachtvoll ausgestattet. Die farbig bemalten Holzaußenwände sind mit Bleiglas durchsetzt und das Innere mit Samt und und üppiger Dekoration ausgestattet. Man sitzt an Tischen und speist. Die Tanzfläche lädt zum Tanz und eine Bühne bietet Unter- haltung. Farbiges wertvolles Glas und Spiegel erlauben dem Gast leicht Augenkontakt aufzunehmen. So auch gegebenenfalls jemanden kennen-zulernen.

Henri Klessens ist einer der letzten Spiegelzeltbaumeister und Eigen- tümer der Zeltes in Altenkirchen. Er setzt eine Familientradition fort, die sein Großvater begonnen hat. Opa Klessens zog mit seinem Tanz- palast aus Holz, Segeltuch und Glas von Ort zu Ort und war bei den Leuten als „Tanzpalastkönig bekannt. Obwohl Henri Klessens mit Freude über seinen Großvater erzählt, hat das Erbe eine neue Bestimmung ge- funden. Er transportiert heute mit Ihnen eine nostalgische Atmosphäre in unsere moderne Zeit und läßt den Besucher träumen.
   
Alle seine Zelte sind wohl restaurierte Originale, streng an den histo- rischen  Vorbildern orientiert. Die Restaurierungsarbeiten werden in ein- er eigenen Werkstatt ausgeführt.

In der Mitte der 1970er Jahren erfuhren die Spiegelzelte eine Renais-sance, die bis heute anhält, dank diverser Musik- und Theaterfestivals.

Auch im Ausland sind diese Perlen der Nostalgie sehr gefragt und sind auf  Veranstaltungen echte Blickfänger.  




Die fantastische Welt der Susanne Boerner

In der alten Töpferei in Ransbach- Baumbach an der Bergstraße, der Schlondes, wurden schon seit dem 18. Jahrhundert Westerwälder Töpfe und Krüge, in grau-blau mit Salz- glasur gebrannt. Diese Zeiten sind inzwischen vorbei. Jedoch wird in der alten Manufaktur immer noch mit Ton gearbeitet, immer noch wird der Brennofen gefeuert. Auf der Töpfer-scheibe entstehen die Grundformen zu den Plastiken, die dann in ihre spätere Form der Figuren ge- bracht werden. gedrehte Teile aus Ton werden anmontiert. verputzt, glasiert. Wenn der Ofen dann abgekühlt ist, verbergen sich hinter der schweren Tür kleine Armeen und Gruppen von Freudenmädchen, Windfrauen, Hühnern, Schafen, die uns dann bunt anlachen.


Schon in der Einfahrt zur alten Töpferei wird man von lebens-großen Figuren entstanden aus Stahl, Holz und Keramik empf- angen. Jede mit eigenen Charakterzügen und Gesten. In den Ecken und Nischen tummelt sich ebenso als eigene Welt, Hüh- ner, Vögel und Schafe, karikaturhaft aus Ton geformt und mit leuchtenden Farben im Brand versehen.

Susanne Boerner ist hier in dem alten Töpferhof nicht leicht aufzuspüren. Jedoch folgt man der weißen Tonstaubspur auf dem Boden, leiten sie die alte Holzstiege hinauf zur ersten Etage in der die „Wesen“ entstehen. Hier unterstützen sie einige Mit- arbeiter, nicht nur beim Tonkneten oder beim Drehen der Form- rohlinge, es wird auch die Frage bei einer Neuschöpfung an die Mitarbeiter gestellt, ob es in der Familie aufgenommen werden soll,in die Familie Zaunkönig, Freudenmädchen, Gute Miene, Windfrau und vieler, vieler skuriler Figuren.

Eindrücke, Impressionen, Stimmungen, Gedanken – festgehal- ten in ersten Skizzen. Die Suche nach dem optimalen Material, der idealen Formgebung, der passenden Farbe und Struktur, um die noch flüchtige Idee greifbare Wirklichkeit werden zu lassen. Ausprobieren, verwerfen, erneut versuchen. Verschiedene Mög- lichkeiten testen, Stunden und Tage in der Werkstatt ver- bringen, das bange Warten vor dem Brennofen auf das Ergebnis all der Mühe. Und am Ende: Freude, Stolz, Zufriedenheit. Wie- der ist ein Kunstwerk mit ganz eigenem Charakter entstanden, beseelt von der Überzeugung, dass Lebensbejahung eine Kunst, das Leben ein Kunstwerk ist.

Ein Unikat wie geschaffen – dafür, diese tiefe,
innere Wissen hinauszu-
tragen und irgendwo da draußen dem Leben wie- der einmal einen Sonnen-strahl mehr abzutrotzen.
Das ist Kunst, wie Su- sanne Boerner  sie ver-
steht. Kunst, die Mensch- en begeistert, anrührt,
beflügelt.
 
Was macht diese Kunst so einzig?

Susanne Boerners Tonfiguren haben Witz und Charme, kari- kieren menschlich allzumenschliches, doch immer mit Empathie
und einem Augenzwinkern.

Im Gesamtwerk überraschen die oft ungewöhnlichen Material-
kombinationen, das Spiel mit teils gegenständlichen, teils sym- bolhaften Elementen.
Nicht nur der klassische Westerwälder Ton, sondern auch Me- talle, Hölzer und Steine finden Verwendung.
Sorgfältig ausgewählt und verarbeitet, überdauern sie die Zeit nicht nur in Innenräumen, sondern auch im Außenbereich.

Frostfeste Keramik, natürlich rostende Metalle und jahrhun- dertealte Eiche geben jedem Objekt einen eigenen Charakter
Handarbeit im besten Sinne des Wortes, jedes Stück ein Unikat,
unverwechselbar und einzig und konsequent „Made in Germany“

Der Hof besitzt inzwischen eine Galerie in der sich die auf großer
Fläche und in einem verwunschenen Garten in dem sich menschliche und tierähnliche Schöpfungen versammeln, Schafe und Hühner und  Vögel, diese im Garten und die Stimmungs-figuren, Große und Kleine verteilen und verstecken sich in der Galerie.

Viel Dankesschreiben bekam die Künstlerin von Menschen die einen neuen Mitbewohner bekommen haben.
Viele Händler zeigen inzwischen die Arbeiten, die auch in In- ternetshops erhältlich sind:

Man sollte jedoch nicht versäumen den Ort der Enstehung zu besuchen um sich dort zu entscheiden.

Atelier Susanne Boerner Bergstraße 20
56325 Ransbach Baumbach
Tel.02623/ 924053
www.susanneboerner.de





HEIKE NEGENBORN

Zum Inhalt:
Mit meiner künstlerischen Arbeit spreche ich das Thema Himmel und Erde an. Dabei knüpfe ich an die niederländische Landschaftsmalerei des Barock an und erzeuge durch Fragmentierung und Transparenz der Kompositionslinien eine Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart.

In meinen Gemälden nehme ich den metaphorischen Geist des 17. Jahr- hunderts von der Landschaft als Spiegelbild der menschlichen Seele nicht nur auf, sondern übersetze ihn in die Empfindungen der heutigen Zeit, in der die Landschaft nicht mehr das Idyll, das Heile, das Unverletzte re- präsentiert. Die Landschaft in meinen Bildern ist die des 21. Jahrhun- derts in der sich der Blick über die Wunden der geschundenen Erde hinaus zu weiten scheint.

Meine Landschaften erscheinen nur auf den ersten Blick naturalistisch. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man tiefere Bedeutungsschichten. Strukturen werden offen gelegt. Dazu überziehe ich Teile der Bildfläche mit dem aus der Kartographie bekannten Raster aus Breiten- und Län- gengraden im Dienste einer größtmöglichen Tiefenwirkung.

Die Erde wird dargestellt als ein Werk des Menschen, der die Natur seiner eigenen Nützlichkeit unterworfen hat.  Die Organisation dieser Na- tur ist den Gesetzen der optimalen landschaftlichen Nutzung unterworfen.

Der Himmel als Teil der Natur ist ein physikalischer Kreislauf eigener Ge- setzlichkeit, beeinflusst durch den Klimawandel.

Diese zwei Gegenwelten werden durch das Licht und die Farbe ver- bunden.  Der Widerspruch wird nicht aufgehoben, sondern ästhetisch ver- klammert.

Beide Bereiche sind aufeinander angewiesen. Wirtschaftliche Optimie- rung und die damit verbundene Klimaveränderung liegen in der Verant- wortung des Menschen.

Meine Bilder sind in diesem Zusammenhang ein Zeichen von Liebe und Respekt vor beiden Bereichen.  Sie zeigen, was schön und wertvoll ist. Sie laden den Betrachter ein, die Natur, wie sie heute ist, als erhaltens- wert wahrzunehmen.

Die Integration von Tradition in meine wissenschaftlich-technische Be- trachtungsweise soll die Gattung Landschaftsmalerei für die Gegenwart erweitern.





Vita

1964 geboren in Bad Neuenahr-Ahrweiler
1983 Abitur am Privaten Gymnasium der Ursulinen Kalvarienberg,
Bad Neuenahr-Ahrweiler
1983 – 1985 Kunststudium am Washington College, Maryland, USA
1988 Bachelor of Arts, Austin College, Texas, USA
1994 Staatsexamen für Kunsterziehung von  der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2001 Diplom Freie Bildende Kunst – Fachrichtung Malerei / Grafik –
bei Prof. Peter Lörincz, Akademie für Bildende Künste Mainz
1996 – 2015 zahlreiche Lehraufträge für Malerei und Zeichnung
an Akademien und Hochschulen im In- und Ausland lebt und arbeitet als freiberufliche Bildende Künstlerin in Deutschland und Frankreich

Ausstellungen

seit 1987 Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Essenheim, Kronberg, Mainz, Trier, Wiesbaden), Frankreich (Paris, Montpellier),
Groß-Britannien (London), Japan, Jugoslawien, Kanada, Luxemburg, Polen, Schweiz, Spanien (Madrid), USA
                                                 
Auszeichnungen

1987–1988 Stipendium am Austin College, Texas, USA
1993 Förderstipendium der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
1998 –1999 Stadtdruckerpreis der Stadt Mainz
2000 Arbeitsstipendium am Künstlerbahnhof Ebernburg,
Bad Münster am Stein-Ebernburg
2004 Preis für Malerei, Galerie im Uhrturm, Dierdorf
2005 Mitglied in der Pfälzischen Sezession
2011 Mitglied im Künstlersonderbund von Deutschland 1990 e.V.
2013 ALBERT-HAUEISEN-PREIS FÜR MALEREI 2013
(Hauptpreis), Jockgrim
2014 Andreas-Kunstpreis: „NATUR / MENSCH“, Nationalpark Harz

Öffentliche Ankäufe

1997 Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz
2001 Graphische Sammlungen der Bauten des Bundes in Berlin
2007 Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz
2010 Graphische Sammlung Veste Coburg
2011 / 2014 Purdue Permanent Collection, West Lafayette,
Indiana, USA



DIETER KLEIN
FOREST PUNK

Nach vielen Jahren redaktioneller Fotografie mit unterschiedlicher Thematik, werblicher Fotografie für Unternehmen in den Bereichen Investitionsgüter, Medizintechnik bis hin zu Schweisstechnik hat sich Dieter Klein einen Namen als Fotograf gemacht. Er bietet alle fotografischen Themen an, die zur Darstellung eines Unternehmens gebraucht werden: Architekturfotografie, Porträts, szenische Aufnahmen und Sachaufnahmen in verschiedenen Darstellungsstilen.

Im Jahr 2004 gründete er den Verlag dieterklein.com. Veröffentlicht wurden bisher ca. 30 Bücher aus den Bereichen Fotografie, Kunst, Psychologie und in Zusammenarbeit mit standort-agentur.de Bücher über Wirtschaftsstandorte.

FOREST PUNK
Dieter Klein, lebt
und arbeitet als Fotograf in Köln.
Hier möchte er Ihnen sein Projekt
„Forest Punk“ vorstellen:

Es begann damit
dass ich vor 5 Jahren in Frankreich einen alten Citroën Kleinlastwagen in einem Holunderbusch entdeckte. So etwas hatte ich noch nie gesehen – die Szene, die ich dort sah, faszinierte mich auf eine merkwürdige Weise. Was hatte die Natur mit diesem Fahrzeug angestellt? Holt sie sich alles zurück? Viele Jahrzente hatte diese Szenerie wohl niemanden gestört und nun vermittelt sie uns etwas Rätselhaftes und Traumähnliches. Die Faszination dieses Wandlungsprozesses hatte mich ergriffen Nachdem ich weitere Orte mit solchen Objekten gefunden hatte, stellte sich immer wieder dieses seltsame Gefühl der Nähe und Faszination ein. Eine Mischung aus Freude und traumähnlicher Atmosphäre machte sich bemerkbar. Das Rauschen der Wälder, vereinzelte Vogel- und Tierstimmen trugen dazu bei, diese Empfindung zu intensivieren. Fragen stiegen in mir auf: Wer hatte die Fahrzeuge hier abgestellt? Wem haben Sie einmal gehört? Warum stehen sie seit Jahrzehnten unberührt im Wald? In meiner Vorstellung begannen die Menschen, die mit diesen Automobilen fuhren, Gestalt anzunehmen. Welche Dialoge fanden auf diesen Sitzen statt? Wieviel Lebendiges, Freude und Leid wurde in diesen Mobilen transportiert?

Und nun standen diese Pioniere der Beweglichkeit sonderbar still und unbewegt da. Eine fremde Stimmung und merkwürdige Berührtheit erfasste mich zusehends. Ich vergaß Raum und Zeit und fotografierte ununterbrochen. Ein Bild ergab sich und das nächste wartete schon. Viele dieser Orte sind bereits geräumt - für immer verloren im Unsichtbaren. In meinen Bildern lasse ich die Automobile nicht nur über ihre Zeit hinaus leben, sondern zeige auch die Szenerien des in-der-Zeit-Versinkens. Ich betrete eine gewissermaßen zerbrochene und gleichzeitig zerbrechliche Welt. Diese kleinen, kurzen Ewigkeiten fotografieren zu können, ist für mich ein Geschenk.

105 Bilder habe ich für das Buch „Forest Punk“ aus Hunderten ausgewählt.
Sie sind mein Vermächtnis an den Geist unserer Zeit.


Viele Informationen inzwischen sind aus der ganzen Welt eingetroffen, wo es noch Plätze mit historischen Automobilen gibt. Viele sind „bedroht" und werden abgeräumt. Die Zeitzeugen der erst 100-jährigen Automobilgeschichte verschwinden stellenweise ganz unbemerkt.





FOREST PUNK TEIL 2
Die folgenden Bilder entstanden im Jahr 2014 in den US-Bundesstaaten: Arizona, Colorado, Kansas, Missouri, New Mexico, Oklahoma und Texas. Weitere Reisen erfolgten in 2015 für Forest Punk Teil zwei. Das zweite Buch, Ausstellungen und ein Vortrag sind in Vorbereitung.
FOREST PUNK - DAS BUCH

Buch/Book Euro 58,00 incl. 7% MwSt
incl.  Versand innerhalb Deutschland
+ shipping

Bestellen bei:

www.forest-punk.de
in der Galerie Blattwelt
oder in Ihrer Buchhandlung


Vita:
Jahrgang 1957
1979 – 1983 Studium Freie Kunst, Fotoklasse, an der ehemaligen
Werk­kunstschule Köln ab 1982
Arbeiten für Zeit­schriften,
Maga­zine, Werbung
Freie Arbeiten im Bereich Stilleben
und Portrait
2000  Umstellung auf digitale Foto­produktion
2004  Verlagsgründung: www.dieterklein.com
2006  Agenturgründung mit Christian Vogeler:
www.standort-agentur.de


Fotografieprojekte

1990 – 2004  Stilles Leben – Museum für Alltagsgeschichte,
Brühl Ausstellungen 1992, 1998, 2003
2003 – 2004  Roboter in Deutschland
1. Preis der Kategorie Reportage „Bild der Wissenschaft“
Lobende Erwähnung der DGPh
2007 Ich glaubte bezaubert zu sein… – Ägyptisches Museum,
Universität Bonn, Ausstellung, Buch und Kalender
2009 – 2010  Abgewrackt – Vom Ende der Autos
2008 – 2011  Arbeitswelten
2011   Alte Technik – Tuchfabrik Euskirchen, Eisenhütte Völklingen
2011 – 2013   Forest Punk
2014 – 2015   Forest Punk - Part 2:
Grand Car USA

Buchprojekte (Auswahl)

2004    „Auf den Spuren von C. G. Jung“
2005    „Ortlos“ – Stilleben
2005    Stadtbildverwahrlosung „Kölnchaos-I“
2006    Bildband „Venedig“
2006    „Der Bahnhof von Perpignan“
2007    „Ich glaubte bezaubert zu sein…“
2009    „Vom Ende der Autos“
2009    „Stark im Osten“ – 20 Jahre Aufbau Ost
2013    Forest Punk – Historische Autofriedhöfe

Ausstellungen seit 1992 (AUSWAHL)

1992    Museum für Alltagsgeschichte, Brühl
1998    Museum für Alltagsgeschichte, Brühl
2003    Museum für Alltagsgeschichte, Brühl
2007    Ägyptisches Museum, Universität Bonn
2008    artgenossen, Lindlar – Venedig
2011    Kunstkopf Galerie, Saarbrücken – Abgewrackt
2012    Schwarzbach Galerie, Wuppertal – AutoEnde
2012    Art Ulm, Galerie Courcelles
2012    Galerie Armand Gaasch, Luxemburg
2013    Cologne Paper Art 2013 – comic photo, Galerie Courcelles
2015    Rathaus Düsseldorf – Aktion Neue Bäume für Düsseldorf
2015    Vortrag "Forest Punk", Literatursalon, Schloß Türnich - 27.08.2015
2015    nordicar, Horst (Elmshorn)

Fachmagazine

2004, 2006, 2008, 2011 CHIP – Foto digital
1989, 1994, 1998 Fotomagazin
1994    Graphis – Photographie Jahrbuch
1995    Photographie
1996    Photographie - Portfolio
1986    Photo Revue
1998, 2002, 2004 PhotoTechnik International
2014   WALD – Forest Punk - "Friede seiner Achse"